Paul Vincent Gunia

Paul Vincent an der Gitarre
Aufgenommen in Ludwigsburg

Paul Vincent Gunia wurde am  1. Dezember 1950 in Bergheim/Erft geboren. Er spielte schon in seiner Schulzeit in Bands und war von 1970 bis 1971 in Klaus Doldingers Gruppe Motherhood Gitarrist. Von 1970 bis 1986 war er als Studiogitarrist für etliche ganz große Namen aktiv: Udo Jürgens, Peter Alexander, Rex Gildo und Gitte waren darunter. Doch auch abseits der Schlagerszene hatte er Eisen im Feuer. Bei Udo Lindenberg war er von 1975 bis 1980 nicht nur als Gitarrist dabei, sondern auch als Arrangeur und teilweise Co-Produzent.

Ebenfalls seit 1975 war er an Gitarre, als Arrangeur, Autor und Produzent fester Bestandteil der Wolle Kriwanek Band bis zu dessen Tod 2003. Danach führte Paul Vincent Gunia als Bandleader die verbliebene Band unter dem Namen Vincent Rocks fort. Das Konzept änderte sich, vom Schwabenrock ging es dahin, neben eigenen Songs auch Stücke aus der älteren und jüngeren Musikgeschichte mit Rocksounds zu verbinden. Da wurden Beatles-Nummern genauso neu arrangiert wie Mozarts „Kleine Nachtmusik“, die in „Sunshine Of Your Love“ von Cream überschwenkt. Auch eine Blues-Version von „Mackie Messer“ befand sich im Repertoire.

Als Komponist war er von 1979 an schwer aktiv: Fernsehserien wie diverse „Tatort“-Folgen, die „Rosenheim Cops“, „Alle meine Töchter“ und „In aller Freundschaft“ wurden von seiner Musik bereichert. Auch in Kino- und Fernsehfilmen wie „African Timber“, „Der Schneemann“, „Die Sturzflieger“ und „Der Schrei des Schmetterlings“ hinterließ er Spuren. Für Letzteren wurde ihm nach mehreren Nominierungen in den Vorjahren 2001 der Deutsche Fernsehpreis im Bereich ‚Beste Filmmusik‘ verliehen.

Aber auch für internationale Künstler war er tätig. Auf Meatloafs Album „Bad Attitude“ (1984) spielte er die Leadgitarre bei den Songs „Surf’s Up“ und „Jumpin’ The Gun“. 1985 bediente er die Leadgitarre auf dem Soloalbum „Mr. Bad Guy“ von Freddie Mercury. Von 1970 bis 1990 tourte er mit Lindenberg, Sting, Jack Bruce, Gianna Nanini, Eric Burdon und vielen weiteren Größen, die damals in München Platten aufnahmen.

Sein umfangreiches Wissen dokumentierte Paul Vincent auch schriftlich: „Das Rock Guitar Buch“ plaudert aus dem Nähkästchen Gitarrenkoffer.

Am 25. Oktober 2016 starb Paul Vincent an den Folgen eines schweren, überraschend eingetretenen Herzinfarkts. Wir haben ihn als großartigen Musiker und sehr sympathisch wirkenden Menschen erlebt.

Ruhe in Frieden, Paul!


Auszug aus der Diskografie:

Vincent Rocks:

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Paul Vincent:

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